Mit großem Bedauern habe ich die Nachricht aufgenommen, dass Danish Crown seine Produktionskapazitäten in Deutschland reduziert und den Zerlegebetrieb am Standort Boizenburg/Elbe in meinem Wahlkreis aufgibt.

Das ich aus den Medien und zum Auftakt der Grünen Woche von dieser Unternehmensentscheidung erfahre, ist für mich ein besonders unglücklicher Umstand, aber ich denke in erster Linie an die rund 200 Beschäftigen, die nun zunächst vor einer ungewissen Zukunft stehen. Ich bin aber felsenfest davon überzeugt, dass diese gut ausgebildeten Menschen schnell wieder in Lohn und Brot kommen. Aus berufenem Munde weiß ich, dass andere Betriebe hier im Land ihre Personalbüros bereits in die Spur geschickt haben, um diesen Fachkräften eine Perspektive anzubieten, denn die werden überall händeringend gesucht

Die Schließung in Boizenburg/Elbe ist auf die dramatische Entwicklung im Schweinebereich zurückzuführen. Die Bestände in Deutschland und auch in Mecklenburg-Vorpommern sind allein in 2022 um 10 Prozent zurückgegangen und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz sowie die vielen ungeklärten Fragen zur Förderung von Stallumbauten lassen viele Schweinehalter an der Zukunft der Schweinehaltung zweifeln und aufgeben. Ich habe Bundesagrarminister Cem Özdemir bei einem persönlichen Gepräch im Dezember nochmals auf die Folgen dieser Politik hingewiesen. Ich werde heute Abend die Gelegenheit nutzen und auf dem Empfang der Landesregierung M-V auf der IGW, zu dem sich der Bundesminister auch angesagt hat, erneut das Gespräch suchen.

Am Standort Boizenburg/Elbe wurde fast ausschließlich dänisches Fleisch zerlegt, das wieder nach Dänemark zurückgeschickt und dann am internationalen Markt, vor allem in Asien (Japan, Korea), vermarktet wurde. Die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Veredlungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern sind daher in diesem speziellen Fall nicht ganz so gravierend, wie man annehmen könnte. Insgesamt wird deutlich, dass der wirtschaftliche Vorteil für Dänemark am Standort Deutschland zu agieren, nicht mehr so erfolgsversprechend ist, da sich die Löhne in beiden Ländern inzwischen deutlich angenähert haben. Außerdem sind sinkende Tierbestände und Schlachtzahlen auch in Dänemark ein Problem.