"Als Politiker bin ich für die Menschen da - als Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt natürlich besonders für die Landwirte, die Verbraucher und für die Entwicklung ländlicher Räume, unter besonderer Berücksichtigung des Umweltschutzes!"

Ich habe den Anspruch, Dienstleister für einen der wichtigsten Wirtschafts- und Strukturbereiche unseres Landes zu sein. Diesen Anspruch versuche ich gemeinsam mit einer leistungsfähigen Agrar- und Umweltverwaltung, mit vielen motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Ministerium und vielen verschiedenen Ämtern und Behörden umzusetzen.

Als ich 1998 das Regierungsamt des Landwirtschaftsministers übernahm, war es mir wichtig, eine Vision zu entwickeln. Wie sieht die Agrarwirtschaft mit ihren unterschiedlichen Facetten im Jahr 2010 aus? Was müssen wir tun, um im europäischen Maßstab wettbewerbsfähig zu sein, Wertschöpfung und damit Arbeit zu schaffen und zu erhalten? Was müssen wir gleichzeitig tun, gegenüber der Natur und den Verbraucherinnen und Verbrauchern höchst verantwortungsvoll zu wirtschaften?

Im Agrarkonzept 2000 habe ich die Leitlinien meiner Politik festgeschrieben und mit Fachleuten diskutiert. Was wir seither geschaffen haben, kann sich sehen lassen. Trotz finanziell komplizierter Rahmenbedingungen ist eine moderne, leistungsfähige Landwirtschaft entstanden, die den internationalen Vergleich nicht scheuen muss. Ihre Arbeitproduktivität liegt im Vergleich zum Bundesdurchschnitt bei 134 Prozent und ist damit die höchste in Deutschland. Gleichzeitig werden bei uns 8 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet, 12 Prozent aller Rinder, 21 Prozent der Schafe und 6 Prozent der Schweine ökologisch gehalten. Nachhaltige Produktion und Wettbewerbsfähigkeit schließen sich also nicht aus.

Seit 1998 sind allein in die Entwicklung unserer Dörfer, in den Bau ländlicher Wege und in die Flurneuordnung über eine Milliarde Euro geflossen. Das hat nicht nur die Lebensqualität vieler hundert Dörfer erhöht, sondern auch deren Schönheit und Reiz für Touristen. Inzwischen ist unser Land auch zum beliebten Produktionsstandort für Ernährungsunternehmen von internationalem Ruf geworden. So haben beispielsweise Pfanni, Dr. Oetker, Kühne, EDEKA, Humana-Milchunion (Arla), Hansano und Danone in unserem Land investiert. Das niederländische Unternehmen Parlevliet und van der Plas hat auf Rügen das modernste Fischverarbeitungszentrum Europas gebaut.

Für überaus wichtig halte ich es, dass ein Bundesland wie Mecklenburg-Vorpommern, in dem die Agrarwirtschaft und die ländliche Entwicklung eine solche Bedeutung haben, auch auf der agrarpolitischen Bühne in Berlin ein gewichtiges Wort mitredet. Das gilt für den Tierschutz genauso, wie für die Verbrauchersicherheit und insbesondere auch die künftige Entwicklung der Agrarpolitik in Deutschland und Europa. Im Jahr 2003 hatte ich als Vorsitzender der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern die Gelegenheit, hier deutliche Positionen zu beziehen.

Unsere Landwirtschaft wird sich in Zukunft noch mehr als bisher am Markt orientieren können, weil wir nicht länger die Produktion von Getreide, Raps, Milch und Fleisch stützen wollen, sondern den Landwirten über eine Flächenprämie vielmehr die Leistungen entgelten, die sie für die Erhaltung unserer Kulturlandschaften, für eine saubere Umwelt und gesunde, artgerecht gehaltene Tiere erbringen. Alles andere sollen unsere gut ausgebildeten, cleveren Landwirte in ihren Betrieben selbst entscheiden. Das ist eine der Visionen, die ich bereits 1998 formuliert habe. Jetzt bin ich froh, diese Idee im Dialog mit den Bauern und nicht gegen sie verwirklichen zu können.

Die nach der Landtagswahl 2006 umgesetzte Erweiterung meines Ressorts um die Bereiche des Natur- und Umweltschutzes, des Wassers und des Bodens sowie der nachhaltigen Entwicklung, stellt eine neue Herausforderung für mich dar. In Wahrnehmung meiner neuen Aufgabe sehe ich vor allem die Möglichkeit, Synergien zu entwickeln und Konflikte zwischen den Interessen der Landnutzer und der Naturschützer auf sachlicher Ebene zu lösen. Es gilt für mich unsere einzigartige naturräumliche Ausstattung, als besonderer Reichtum unseres Landes, zu erhalten und gleichzeitig den Landnutzern eine auskömmliche Erwerbswirtschaft zu ermöglichen.